Der Flur ist nur einen Meter fünfzig hoch, wir müssen gebückt hindurch gehen. Der Herd ist größer als die Küche. Zum Bad geht es über eine Leiter, die auf dem Balkon steht. Das Schlafzimmer ist dreieckig, es wird kein Bett hinein passen. Ich kann es zurecht sägen, denke ich. Und das Wohnzimmer wirkt geräumig. Das Moos an den Wänden lässt sich wahrscheinlich leicht abkratzen. “Ich nehme sie”, sage ich. Du schüttelst sehr langsam den Kopf.
Ich bin so müde vom vielen Suchen … ich lege mich auf den Teppich. Ein senfgelber Teppich voller Flecken, ich bin wahrscheinlich verwandt mit ihm. Zumindest fühle ich mich genauso, gelb und fleckig, und in meinem Gehirn reiht sich Schlaufe an Schlaufe an Schlaufe. Der Makler räuspert sich, ein ungeduldiger junger Mann im Anzug. Er trägt einen goldenen Helm, der spitz zuläuft. Vielleicht geht er manchmal zum Angriff über, rennt mit gesenktem Kopf los und spießt jemanden auf.
Über mir brummt etwas. An der Decke klebt eine Höhle aus Lehm, eine Art Dachs schaut heraus, das Brummen kommt von ihm. Es hört sich nicht direkt drohend an, aber doch unfreundlich.
Straßenbahn
Samstag, halb eins, Glatteis. Gedränge an der Haltestelle. Ich lasse mich mit ins Innere der Straßenbahn schieben, bekomme ein freies Sitzpolster zu fassen und lasse es nicht mehr los, bis ich mich darauf festgeklemmt habe, beschwert durch meine Einkaufstasche voller Gemüse.
Als es soweit ist, dass eine gewisse Gemütlichkeit eintreten könnte — der Zeitraum, in dem die Füße nicht mehr weh tun, und die Hämorrhoiden noch nicht – tritt stattdessen jemand anders ein und sagt: „Fahrscheinkontrolle“. Ich müsste sofort aufspringen und mich zum Automaten drängeln, aber ich bleibe sitzen. Es ist diese erdrückende Sinnlosigkeit.
Alle zeigen ihren Fahrschein, gleichgültig, nebenbei. Wenn man einen hat, ist es keine große Sache. Man macht sich keine Gedanken darüber. Es ist normal, dazu zu gehören, etwas zeigen zu können, einen Beweis: ich gehöre hierher. Mir fehlt dieses grundlegende Gefühl sowieso, deshalb würde es mir nichts nützen, einen Fahrschein zu kaufen. Ich würde mich damit nicht besser fühlen. Das heißt, im Moment schon, jetzt, wo dieser kurz angebundene Kontrolleur vor mir steht und sich über nichts anderes unterhalten will als nur über diesen einen Fahrschein, den ich nicht habe.
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